Der Kanton Zug muss raus aus der Pandemie und Lust auf Zukunft machen!

Die Covid-Fallzahlen sinken rapide, und im Kanton Zug wird fleissig geimpft. Lockerungen wurden bereits umgesetzt und weitere werden folgen. Dies stimmt mich für die Zukunft des Kantons Zug und seiner Bevölkerung sehr positiv. 

Jede Krise beinhaltet Chancen

Wie schwer die Lockdown-Folgen für den Wirtschaftsstandort Zug sein werden, ist noch nicht bekannt. Was aber klar ist: Der Kanton Zug und die Zentralschweiz erhalten die Chance sich als Wirtschaftsstandort neu zu positionieren. Mit den Startups des Crypto Valley und den Jungunternehmern in weiteren Branchen erleben wir derzeit den Durchbruch einer nächsten Generation von Unternehmen, die schon längst in den Startlöchern stehen. Mit ihren neuen Geschäftsmodellen, Prozessen, Angeboten und ihrer neuen Art der Kommunikation bekommt der Kunde einen neuen Stellenwert. Dies ist nicht nur Wunschdenken eines neu gewählten Zuger FDP-Präsidenten, sondern Zuger Realität. Die Handelsregistereinträge der neugegründeten Unternehmen führen uns diese sehr erfreuliche Entwicklung mehr als deutlich vor Augen.

Rahmenabkommen aus Zuger Perspektive

Der uneingeschränkte Zugang zum EU-Markt ist für Zuger Unternehmen und insbesondere die erwähnten Jungunternehmen essenziell, womit es ihnen ermöglicht wird, ihre digitalen Geschäftsmodelle international auf- und auszubauen. 

Der Bundesrat hat neulich entschieden, die letzte Version des Rahmenabkommens nicht zu unterzeichnen und folglich die Verhandlungen mit der EU abzubrechen. Das Misstrauen der Bevölkerung gegenüber den Beamten aus Brüssel nahm mit zunehmender Verhandlungsdauer stetig zu. Dabei hat es der Bundesrat in den vergangenen sieben Jahren leider verpasst, die Chancen und Risiken dieses Abkommens mit der Bevölkerung ausgiebig zu diskutieren. Stattdessen übernahmen immer mehr Selbstinszenierer und Populisten aus dem linken und rechten Lager aber auch aus der konservativen Mitte die Deutungshoheit über das EU-Dossier. Gefragt sind nun neue, fortschrittliche und konstruktive Ideen, die über die Parteigrenzen und Einzelinteressen hinweg Wohlstand für die Gesamtbevölkerung erhalten und schaffen. Leichtfertig vergessen die genannten Gruppierungen, dass wir den in den letzten 50 Jahren geschaffenen Wohlstand im Kanton Zug den vielseitigen Handelsbeziehungen und der Forschungszusammenarbeit mit den europäischen Nachbarländern sowie dem internationalen Rohstoffhandel zu verdanken haben. Als Zuger Politiker werde ich nun alles daransetzen, dass diese zentralen Beziehungen für unseren Kanton nicht erodieren. 

Digitalisierung muss endlich Alltag im Kanton Zug werden

Digitales Bezahlen, Einkaufen, und Arbeiten lassen uns heute immer deutlicher erahnen wie diese neue Normalität aussehen könnte. Zuger Unternehmen, aber auch die Zuger Verwaltung, sind nun gefordert, sich noch viel konsequenter neu aufzustellen.

Home Office war bis vor kurzem undenkbar oder im Reich der Phantasie verortet. Corona hat diesen Prozess massiv beschleunigt. Ein wichtiger Treiber dieser neuen Arbeitsformen sind auch die digitalen ZOOM-Meetings, welche einige von uns lange als „digitale Mupped-Show“ belächelt haben. Ja, diese Kommunikationsart ist neu und deshalb auch anstrengend, letztlich aber äusserst effizient. Physische Meetings vor Ort, beispielsweise bei einem Kunden, werden teilweise überflüssig. Die An- und Abreisezeit zu diesen Meetings kann plötzlich für andere Aktivitäten genutzt werden. 

Wohnen und Arbeiten werden gerade neu definiert. Mit dem jüngsten FDP-Vorstoss zu bezahlbarem Wohnen im Grossen Gemeinderat der Stadt Zug nehmen wir uns diesem für Zug wichtigen Thema an. Und ganz selbstverständlich müssen bei neuen Arealüberbauungen wie bei der ZVB oder dem alten Kantonsspital diese Überlegungen berücksichtigt werden. Letztlich gilt es in diesem Konnex auch Mobilitätsketten und das Verkehrsaufkommen in der Zuger Innenstadt aber auch in den Dorfzentren der Zuger Gemeinden zu beurteilen. Die „verschobene“ Diskussion rund um einen Zuger Stadttunnel oder einen Umfahrungstunnel von Unterägeri sind deswegen nicht obsolet geworden, sondern müssen rasch wieder auf die politische Agenda gesetzt werden. Dorfplätze oder der Zuger Postplatz dürfen nicht länger Verkehrsschneisen bleiben. Sie sollen vielmehr zu Begegnungsorten, zu analogen Marktplätzen für das Zuger Gewerbe und somit zu attraktiven Orten und Sinnbild Zuger Lebensqualität werden, die Lust auf Zug als Wohn- und Arbeitsort machen. 

 

Lokales und nachhaltiges Konsumieren

Vor Corona galt bei vielen Konsumenten das Motto „Geiz ist Geil“. Wir orientierten uns überwiegend am Preis und ignorierten die Langzeitfolgen unseres Konsums für Menschen und Natur. Auch nach Corona werden nachhaltige globale Wertschöpfungsketten immer mehr an Bedeutung gewinnen. Bei den Importen gilt es umso mehr darauf zu achten, dass wir uns nicht willenlos dem globalen Einheitsbrei unterwerfen und dabei unsere eigene Innovationskraft vernachlässigen. 

Die Zuger Landwirtschaft – vor allem unsere Chriesi-Kultur – sind identitätsstiftend und allgemeines Kulturgut. Wir haben nun die einmalige Chance diese Kultur zusammen mit dem ansässigen Detailhandel weiterzuentwickeln. Vertikale Landwirtschaft und urbane Farmen sollen inskünftig auch in Zug entstehen. Eine Landwirtschaft der kurzen Wege, CO2-neutral, ohne Pestizide und ohne Trinkwasserbelastung. Diese neue Landwirtschaft kann ohne neue Gesetze entstehen. Nur am Umsetzungswillen und an der Lust auf nachhaltige Zukunftsgestaltung darf es nicht fehlen. 

Ich lade Sie gerne dazu ein, mit mir und der FDP.Die Liberalen weitere Visionen und Zukunftsbilder zu entwickeln. Wenn Sie Lust auf den Kanton Zug und die Zentralschweiz haben, können Sie mich über die gängigsten Social-Media-Kanäle erreichen. Ich freue mich auf einen Dialog mit Ihnen, heute und morgen!